Das eingewanderte Dichte Laichkraut
Das Dichte Laichkraut wurde vom Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) gemeinsam mit dem Tauchsportverband Österreichs (TSVÖ) und dem Schweizer Unterwassersportverband (SUSV) zur Wasserpflanze des Jahres 2012 gewählt. Damit soll auf die starke Gefährdung der Pflanze aufmerksam gemacht werden. In Deutschland gilt sie als eingebürgerter Neophyt und bietet Fischen ein gutes Versteck.
21.01.2012, Düsseldorf: Wie in jedem Jahr haben der VDST, TSVÖ und der SUSV zur Eröffnung der weltweit größten Wassersportmesse "boot" in Düsseldorf die Wasserpflanze des Jahres 2012 bekanntgegeben. Damit und mit einer eigens für die Wasserpflanze des Jahres erstellten Postkarte möchten die Verbände Sporttauchern sowie Wassersportfreunden die Gelegenheit geben, sich intensiver mit dem "Grün" im Wasser und auf der Wasseroberfläche zu beschäftigen. Es ist ihnen ein wichtiges Anliegen, auf die Bedrohung vieler Wasserpflanzen hinzuweisen, deren leises Verschwinden oft nur von Sporttauchern frühzeitig bemerkt werden kann.
Schutz und Versteck zugleich
Das Dichte Laichkraut (Groenlandia densa; früher Potamogeton densum) oder Fischkraut ist eine ausdauernde Wasserpflanze. Sie bevorzugt kühle, langsam fließende, unverschmutzte und nährstoffarme Gewässer in Lagen von 150 bis 1.000 m. Vorkommnisse von Dichtem Laichkraut sind selten. Größere Bestände bildet es zumeist in geringeren Wassertiefen. Seinen Namen verdankt das Laichkraut der engstehenden, länglichen Beblätterung und den oftmals dichten, flächendeckenden Beständen. Dadurch bietet es sicheren Schutz für Jungfische und gute Verstecke für Räuber.
In der Welt zu Hause, in Deutschland bedroht
Das Verbreitungsgebiet des Dichten Laichkrautes reicht von Europa, über Kleinasien und Nordwestafrika. Es wird also entweder als einheimische Wasserpflanze oder als eingebürgerter Neophyt wie in Deutschland beschrieben. Die stärkste Bedrohung stellt die Wasserverschmutzung dar. Das Dichte Laichkraut ist stark gefährdet, unterliegt aber keinen weiteren Schutzbedingungen. In Deutschland gibt es nur noch in neun Bundesländern ein bis maximal drei Vorkommen. Ursache dafür ist die ausbleibende Neubildung von Altwassern.
Wasserpflanze mit Bodenhaftung
Das Dichte Laichkraut vermehrt sich hauptsächlich vegetativ. Oft kann man am Stängel weiße Nebenwurzeln erkennen. Es kommt zu Wind- und Wasserbestäubung. Die Früchte sind dünnwandig und haben einen hakenförmig gebogenen Schnabel. Als Hydrophyt ist sie eine Wasserpflanze, die im Boden verankert ist und die Photosynthese ganz unter Wasser betreibt. Daher bildet das Fischkraut auch keine Schwimmblätter aus. Die Pflanze wird bis zu 50 cm hoch und blüht von Juni bis August. Der Stängel ist dicht mit eiförmig bis länglich-lanzettlichen Blättern besetzt. Die Blätter haben keine Blattscheide und umfassen paarweise den Stängel. Der Blütenstand ist ein- bis dreiblütig.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.wasserpflanze-des-jahres.org
Zusatzinformationen zur „Wasserpflanze des Jahres 2012“ In den letzten Jahren hat immer der Förderkreis Sporttauchen e.V. die „Wasserpflanzen des Jahres“ ausgewählt. Seit 2011 haben das jetzt die nationalen Tauchsportverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz als gemeinsame Aufgabe grenzüberschreitend übernommen. Der private Betreiber der Homepage www.foerderkreis-sporttauchen.de steht in keinem Zusammenhang mit dem früheren, ehrenamtlichen Förderkreis Sporttauchen e.V., hat aber eigenständig als inoffizielle "Wasserpflanze des Jahres 2012" den Gewöhnlichen Wasserhahnenfuß benannt. Daher besteht hier die Gefahr der Verwechslung.
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