Reisebericht Aquadivers
Der 2. Tauchurlaub auf Phuket (11.02. bis 23.02.12):
Endlich war es wieder so weit. Wie lange hatte ich mich danach gesehnt mir für ca. 2 Wochen eine Auszeit nehmen zu können, ein Ruhebänkchen zu genießen, fernab von Stress, Studium, Job und Alltag. Nun machte ich meinen Wunschgedanken wahr, den ich mir oft in kalten Tagen in Deutschland ausmalte, indem ich mich in einem großen Schwimmreifen im ruhigen weiten Meer treiben und die Sonne auf meinen Nacken scheinen ließ, das mich mit Energie auftankte und ich somit jeden Tag nur um die 6 Stunden Schlaf brauchte. Zwischendurch immer mal ein Blick auf die Palmen und vergnügten Touristen, die auf Wassermatten lagen oder sich sonst in den warmen Gewässern des Meeres aufhielten.
Ein Tauchurlaub auf Phuket ist wie eine Reise in eine irreale Traumwelt. Alles Vergangene ist vergessen, die Gegenwart wird genossen. Gefreut wird sich, von ganzem Herzen, über die Tauchfreunde, die man doch meist lange nicht gesehen hat. Die Tauchlehrer, die Taucher, die Touristen und die Einheimischen sind alle sehr herzlich.
Meine Tauchauffrischung:
Da ich im Dortmund-Brackeler Tauchverein bisher nicht mit Geräten getaucht war und die letzten Tauchgänge fast ein Jahr zurück lagen, ließ ich mir von Tauchlehrer Daniel eine Tauchauffrischung geben. Die Erinnerungen kamen schnell wieder. Als wir dann einen Strandtauchgang unternehmen wollten, bemerkte ich kurz vor dem Abtauchen, dass ich blöderweise meine Esprit-Ohrringe nicht raus getan und nun gerade einen Ohrring verloren hatte. Wir befanden uns 2,5 bis 3 m. über dem Grund und als ich mit meiner Maske den Boden versuchte abzusuchen, sah ich nur groben Sand und den auch irgendwie unscharf. Ich spielte mit dem Gedanken, meinen zweiten Ohrring wegzuwerfen, als Daniel mit einem Blitzen in den Augen meinte, er würde den verlorenen Ohrring natürlich auf dem Meeresboden wiederfinden, und schon tauchte er ab und tatsächlich! - Er brachte das winzige Fundstück an die Oberfläche! Ein Tauchwunder! Die Kreolen haben einen Durchmesser von weniger als einem Zentimeter.
Anfängliche Flüchtigkeitsfehler:
Auf einem Schiffstauchgang hatte ich etwas Probleme mit der Tarierung. Hier müssen so manche Tricks beherzigt werden, die ich mir im Laufe des Urlaubs aber zu Gemüte führte. Dennoch waren die Tauchgänge mit den Tauchlehrern Jens und Adam sehr schön. Ich hatte auch mal die Gelegenheit ein Seepferdchen zu sehen. Auf dem Schiff gab es Melone, Ananas, Wasser und Suppe zu begleitender thailändischer Musik, das einem ein richtiges Urlaubsfeeling verschaffte, oft unterstützt aufgrund ungewollter Komik. Jeder blamiert sich so gut wie er kann. Anstatt am Bojenseil hinabzutauchen benutzte ich das dünne Bändchen des Schiffes, das an der Boje befästigt war und wollte hieran abtauchen, dabei konnte man dies gar nicht, dennoch machte ich Druckausgleich, das ich immer vorsichtshalber mache, bis mir mein Tauchlehrer Adam zeigte aufzutauchen, um erneut am richtigen Seil hinabtauchen zu können.
Mein 30. Geburtstag:
Mein Leben lang hatte ich mir gewünscht meinen Geburtstag, der im Februar liegt, mal im Sommer erleben zu können. Endlich wurde der Wunsch bei derzeitigen 30 Grad wahr. Nach einer Schulter-und Rückenmassage bei einer jungen Thai am Nai Thon beach, (am Strand und Umgebung gibt es diesbezüglich zahlreiche Angeborte), fand ein Geburtstagstauchgang mit meinem Tauchlehrer und meinem Vater statt. Hier musste ich immer etwas acht geben, nicht die Flossen meines Vaters im Gesicht zu haben, das schnell passiert war, denn er braucht immer viel Platz und möchte auch in meiner Nähe sein. Abends gingen wir Taucher ins Restaurant in Phukettown. Im direkten Anschluss, im Restaurant Sunshine Villa („Dive In“), ließen wir Taucher den schönen Tag zu einem leckeren Kuchenstück ausklingen, wobei es Apfelkuchen, Schwarzwälderkirschtorte und eine „süße Zuckertorte“ gab.
Der Schiffsausflug:
Jens buchte für uns, wie geplant, eine Tagestour Similan Ilands, wobei zwei Orte aufgesucht wurden. Wir Taucher wurden morgens um 6:40 Uhr von einem Kleinbus und einem Pickup abgeholt und wir fuhren zum Hafen. Wer sein Geld vergessen hatte, konnte hier noch schnell Geld abholen. Auf dem Schiff gab es, im Preis inklusive, für jeden Wasser, Cola und Speisen, wie Melone, Ananas, Frühlingsrolle, Reis und thailändische Küche (Chicken) sowie ein ausgeliehenes Handtuch. Der erste Tauchgang (Ko Tachai): Hier war es etwas schwierig aufgrund einer Strömung, die bei manch einem leider für schnellen und hohen Luftverbrauch verantwortlich war. Da wir als eingeteilte Gruppe zusammen bleiben wollten, bot es sich an, an der ersten Boje abzutauchen, wobei man zur Not auch noch an einer zweiten Boje hätte abtauchen können. Um die Boje nicht zu verfehlen, nahm ich bereits schon beim Schrittsprung das Seil der Boje in die Hand, wobei es aber später schwierig war, am Seil zu bleiben, da die Boje im Weg war, jedoch half einem der Tauchlehrer, indem er einen einfach unter dieser hinwegzog. Kurz vor dem Abtauchen guckte ich mit meiner Tauchermaske mal einen Blick in die mir unterliegende Wasserwelt und ich konnte nicht fassen, was sich mir hier bot. Absolut hundertprozentige klare Sicht so weit das Auge reichte (50 m), zahlreiche vergnügte Taucher auf dem Weg zum Abstieg oder bereits schon unten, dementsprechend viele kleine, glasklare Luftbläschen, die einem aber die Sicht auf das Wesentliche nicht nahmen. Denn das wirklich Besondere bot sich erst in der Tiefe. Ich fühlte mich wie in einem Bilderbuch mit den schönsten und sattesten Farben. Blaues Meer, Weichkorallen, bunte Fische, die leuchteten und funkelten. Während des Tauchgangs waren abwechselnd zwei Temperaturen zu spüren, wobei die kältere Strömung auch nicht kalt war, aber im Gegensatz zur sehr warmen Wassertemperatur als kälter empfunden wurde, das aber den menschlichen Blutkreislauf, während des Tauchgangs, nur anregte. Der zweite Tauchgang (Ko Bon): Dieser Tauchgang gefiel mir persönlich noch besser, denn hier gab es keine Strömung, dementsprechend keinen hohen Luftverbrauch und wir hatten genau so eine klare Sicht und das Märchen-Bilderbuchfeeling, so als wenn man in einer Zeichentrickunterwasserwelt eines Arielle-Waltdisney-Filmes wäre, samt funkelnden und knalligen Fischen in zahlreichen Farben (trotz der Tiefe), wobei mir besonders die royalblauen Fische gefiehlen. Die Tierwelt hatte etwas friedvolles an sich, dass sich auch auf die Taucherpsyche übertrug und vielleicht auch andersrum. Ganz gelassen und friedlich nahmen die ca. 80 Taucher am Unterwassergeschehen teil. Die erste Gruppe, die abgetaucht war, hatte das Vergnügen einen Manta gesehen zu haben.
Die Taufe:
Da mein Vater und ich letztes Jahr die Tauchtaufe noch nicht erhalten hatten, kamen wir dieses Jahr dran, wobei wir diesbezüglich ganz ahnungslos waren. Wir saßen auf Stühlen und erhielten jeder ein rohes Ei hinten in die Hose, wobei uns ans Herz gelegt wurde auf die Tarierung zu achten und zum Glück die Warnung erhielten, dass Neptun, mit dem wir nun bekannt gemacht würden, Elektronik nicht möge, sodass wir schnell, Stick, aber auch Portemonai und Papiere zur Seite legten. Nun sollten wir schwanken und singen. Ich bekam eine Maske auf, mit verdeckten Gläsern, um nichts sehen zu können und erhielt einen Schnorchel in den Mund und wurde immer wieder mit Eiswasser überschüttet, wobei ich zugleich Bestätigungen (durch meinen Schnorchel) nachsprechen sollte, die darauf abzielten, dass wir gelobten die Korallen und Unterwasserwelten niemals zu zerstören, sich sexuell nicht mit Tauchlehrern einzulassen und auch egal was komme, immer mit Jens tauchen zu wollen. Auf einmal spürte ich in meinem Mund irgendein alkoholisches Gesöff, das mir durch den Schnorchel eingeflöst wurde und das ich notgedrungen auch etwas runterschluckte, wobei ich hierzu aber meinte: „Irgendwo hört es aber auf!“, und den Rest ausspuckte. Zum Schluss wurde dann, trotz gehaltener Tarierung, zur Feier des Tages, mir das rohe Ei „kaputt“ gehauen, sodass die frische und schicke Hose sich für den Urlaub verabschiedet hatte. Die anderen Taucher, die vor Jahren ihre Taufe erhalten hatten, guckten sich das ganze Spektakel an, konnten aber nicht so lachen, wie sie wollten, da mein Vater und ich, im Gegensatz zu den anderen Tauchern, etwas als Spaßbremsen rüber kamen, da wir wegen des Alkohols und der menschenunwürdigen Behandlung, auch wenn es im Spaß geschah und so üblich sein mag, uns empört und lustlos zeigten. Aber wenn man von der Taufe mal absieht, war ja alles Bestens.